Gerade hat es an meiner Haustür geklingelt.
Die Nachbarin wollte mir Bescheid sagen, dass Ansgar auf dem Dach hinge.
Als ich ins OG gerannt bin, war er schon wieder ins Zimmer geklettert und saß nackt und zufrieden im vorderen Gästezimmer.
Leider kann man das Dachflächenfenster nicht abschließen.
Ich bin stinksauer!
Gestern hatte mich Ansgars Schule angerufen und gefragt, ob ich Ansgar für den Rest der Woche zuhause betreuen könnte, weil seine Klassenlehrerin krank sei.
Ich habe gesagt, dass ich das nicht kann, weil ich heute ein Vorstellungsgespräch habe und ihn erst ab Donnerstag selbst betreuen könne.
Heute morgen kommt Ansgars Fahrdienst nicht.
Ich hab Ansgar also selbst zur Schule gefahren. Und in der Schule keine Entschuldigung, sondern nur die Wiederholung, dass sie mir doch Bescheid gesagt hatten, dass seine Lehrerin krank sei.
Ich habe geknurrt, dass es in jeder anderen Schule möglich sei, die Kinder trotzdem zu betreuen, und die Antwort: „Wir sind aber nicht wie die anderen Schulen“.
Ich bin soooooooooooo wütend!
Ich muss mich doch darauf verlassen können, dass mein Kind betreut ist und mir nicht spontan gesagt wird, dass ich den Rest der Woche zuhause bleiben muss.
Jetzt müssen Eltern nicht nur zuhause bleiben, wenn das eigene Kind krank ist, sondern auch wenn die Lehrerin krank ist.
Is ja kein Problem, die Arbeitgeber reißen sich um mich, die werden solche Eskapaden in Zukunft sicher anstandslos mit sich machen lassen, Leute wie mich gibt es ja überhaupt nicht wie Sand am Meer…
Ich bin mir sicher, wenn ich irgendwann mal Rente beantrage und kaum Einzahlungen dafür habe, stufen sie meine Rente automatisch hoch, wenn ich ihnen sage, dass die Schule meines Kindes unzuverlässig war und ich deshalb nicht arbeiten konnte.
Ich glaube, ich war so wütend, dass ich mich nicht mal von Ansgar verabschiedet habe.
Armer Kerl!
Vor ein paar Wochen war Esmeralda bei einem Freund auf einer Geburtstagsfeier eingeladen, die im Freizeitpark Ziegenhagen stattfand.
Esmeralda war schwer begeistert.
Sie hat lange und viel davon erzählt.
Und als neulich Ansgar 30 Sterne (für gutes Benehmen) voll hatte, durfte er sich einen Ausflug aussuchen.
Er hat sich dann für Ziegenhagen entschieden und gestern sind wir hin gefahren.
Es war super!
Das Wetter war super, aber es waren nicht sehr viele Leute da, man konnte sofort alles fahren, was man wollte und musste nicht lange Schlange stehen.
Fast alle Attraktionen waren mit dem Eintrittspreis abgegolten und wir waren fast 5h da und die Kinder waren super-glücklich.
Es war scheinbar ein alter Bauernhof mit vielen Scheunen, die nach und nach umgebaut wurden zu Ausstellungsräumen, auch wenn der Kurator einfach nur wild ähnliche Dinge zusammengepfercht hatte, häufig ohne Beschreibung (alte Autos, alte Schreibmaschinen, alte Möbel, …).
Für die Kinder aber war es großartig!
Es gab eine kleine Modellbahn, mit der die Kinder fahren konnten, es gab ein Riesenrad, bei dem die Eltern wie auf einem Ergometer treten mussten, damit sich das Rad bewegt, es gab eine Rutsche, bei der die Kinder auf einem kleinen Boot eine Rampe nach oben gezogen wurde um dann ins Wasser zu sausen, auch pedalgetrieben.
Es gab ein Trampolinfeld, ein Karussell, eine Schiffschaukel, eine Seilbahn, einen Wagen, in dem man mit Druckluft und Schaumstoffbällen aufeinander schießen kann, Rutschen, Klettergerüste, ferngesteuerte Boote, …
Ich hatte gestern Ansgar gefragt, wie er es in der Schule fand.
Er sagte: „Mittel bis gut“
Wenn wir ins Auebad gehen und er viel Spass hat, kommt zuhause meistens auch ein „mittel bis gut“.
Im Kindergarten kam meistens ein schlecht, maximal mal ein „schlecht bis mittel“.
Und wenn er von der Schule heim kommt, strahlt er.
Ansgar wurde eingeschult.
Nach der feierlichen Zeremonie in der Aula sind alle 8 Erstklässler mit ihrer Lehrerin zur ersten Unterrichtsstunde gegangen, während die Gäste bewirtet wurden von den Eltern der 2. Klasse.
Die Betreuerin der Nachmittagsbetreuung nahm mich und eine andere Mutter mit, um den Betreuungsraum zu zeigen.
Dort haben wir erfahren, dass 2 Betreuer für 10 Kinder zuständig sind.
Bei der Zeremonie konnten wir alle Schüler der Schule sehen.
In der 7. Klasse z. B. waren 11 Kinder.
Die Schule ist ein Traum!
Leider war Ansgar nicht sehr kooperativ bei den Photos und etwa 90 % der Photos zeigen einen kleinen Jungen mit rausgestreckter Zunge.
Die wundervolle Schultüte stammt übrigens von Andrea, die auch schon Esmeraldas Schultüte gebaut hat.
Ich wollte unbedingt mal wieder in ein Museum. Und weil das hessische Landesmuseum wieder auf hat, sind wir ins hessische Landesmuseum gegangen.
Auch documenta-Kunstwerke waren dort. z.B. standen in einem Raum 4 Wände mit einem Eingang. An den 4 Ecken zwischen den Wänden waren Spielzeuggewehre gehangen, die zum Zentrum des aufgespannten Raumes zeigten. Im inneren Raum konnten man sich auf ein Kreuz auf dem Boden stellen und alle Waffen waren auf einen gerichtet. Ich wollte mit Ansgar rein gehen, aber er hat sich geweigert, ihm behagte die Atmosphäre überhaupt nicht, während es Esmeralda garnicht kümmerte.
Danach mussten wir natürlich noch ins Cafe Alex.
Heute war an Esmeraldas Schule Schuleinführung der Erstklässler.
Traditionell backen die Eltern der Zweitklässler Kuchen und verkaufen nach dem Festakt Kaffee und Kuchen in der Mensa während die Kinder ihre erste Schulstunde haben.
Es gibt ungefähr 60 Kinder in der 2. Klasse.
Wir hatten sage und schreibe 6 Eltern die geholfen haben.
2 haben T-Shirts für den Förderverein verkauft, 2 haben Getränke verkauft und 2 haben Kuchen verkauft.
5 hatten extra Urlaub genommen, ich war die einzige Hausfrau vor Ort, aber mitnichten die einzige Hausfrau-Mutti der 2. Klasse.
Und ich kannte (bis auf eine) alle vom Waffelbacken in der Schule (bzw. vom Verheiratet-mit-ihm-sein).
Da alle Gäste auf einmal gekommen sind, mussten wir dann noch nebenher das schmutzige Geschirr wegräumen, Kaffee nachkochen, Teller nachholen, etc.
Als die Damen kamen, die den Schülern das Essen zubereiten war die ganze Mensa noch ein Schlachtfeld.
Es waren wohl noch nie so wenig Eltern dabei.
Sie mussten uns dann noch beim Aufräumen und Saubermachen helfen bevor sie ihren Job (für den sie bezahlt werden) machen konnten.
Heute Nachmittag war ich bei meinem Hauszahnarzt weil ich trotz der Antibiotika immer noch nachts von den Zahnschmerzen aufwache.
Ich beiße nachts die Zähne zusammen, das könnte auch der ursprüngliche Grund für die Entzündung sein.
Er hat mir dann ein altes Röntgenbild von mir gezeigt, auf dem der Bereich schon gereizt war und meinte, das komme jetzt immer wieder und es war nur eine Frage der Zeit bis es auftritt (Wir sind uns beide einig, dass erst was gemacht wird, wenn es Probleme macht).
In einem Monat habe ich einen Termin zur Wurzelspitzenresektion.
Wenn die nicht hilft, muss der Zahn entfernt werden.
Als ich meinte, dass ich mit 40 noch zu jung sei für künstliche Zähne, meinte er nur, dass es eventuell nicht anders geht.
Boah!
In den Minimalisten-Foren schreiben sie immer, dass sie ihre Kinder entscheiden lassen, welches Spielzeug sie behalten wollen und welches nicht, und wie begeistert sie darüber sind, dass die kleinen Racker ja so bescheiden sind und garnicht soviel Zeug wollen, wie wir ihnen immer geben…
Ich habe heute Bücher mit Esme und Ansgar aussortiert.
Die Kinder haben locker 200 Bücher plus Zeitschriften plus Ausmalblöcke.
Von diesem ganzen Zeug haben die Kinder doch geschlagene 4 Sachen aussortiert: Eine kaputte Zeitschrift und 3 vollgekritzelte Bücher.
Meine Kinder sind definitiv _keine_ Minimalisten!
Gestern hatten wir übrigens unseren 10. Hochzeitstag.
Abends gegen halb 8 ist André plötzlich ganz dringend zum tegut gerannt und als ich auf dem Klo sass, hab ich mich gefragt, warum André in der Küche eine Kerze bereitgestellt hat.
Wir hatten es tatsächlich den ganzen Tag vergessen.
Der einzige, der daren gedacht hat, war mein Vater.
Der hatte schon morgens auf den Anrufbeantworter gesprochen, aber ich hatte nicht mitbekommen, dass eine Nachricht drauf war.
Wir waren heute beim Friseur und haben Esmeraldas Frisur korrigieren lassen.
Der Friseur meinte, bei Ansgar sollen wir bis direkt vorm Schulanfang warten.
Die Nacht war furchtbar.
Ich hatte gestern zum Abendessen Zahnschmerzen.
Ibuprofen 800 hat irgendwann geholfen.
Bis abends um halb 11.
Nochmal 800 mg Ibu.
Hielt bis halb 1.
Nochmal Ibu.
Nachdem es nach über einer Stunde noch nicht geholfen hat, hab ich beim Zahnärztlichen Notdienst angerufen.
Der Zahnarzt am anderen Ende hat mir erklärt, dass er nur bis um 12 in der Praxis war und wenn Ibu nicht hilft, hab ich jetzt Pech und muss warten bis zum nächsten Morgen, er könne mir aber auch nicht sagen, ab wann der andere Kollege, der dann zuständig ist, seine Praxis offen hat.
Ich solle in der Zwischenzeit mit kaltem Wasser den Zahn umspülen. (Nachdem ich ihm erzählt habe, dass kalte Getränke es scheinbar schlimmer machen).
D.h. wenn du mitten in der Nacht in Kassel mit furchtbaren Zahnschmerzen aufwachst und keine Schmerzmittel helfen – hast du erst mal Pech gehabt.
