Ich bin ja zur Zeit in der Ludwig-Noll-Klinik.
Und am Dienstag hatten wir eine sehr schlimme Sitzung, in der ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ich mich selbst als wertlos ansehe.
Da ich ja nicht arbeiten und produktiv sein kann, habe ich das Gefühl, nichts zur Gesellschaft beizutragen.
Das hat ein paar Tage in mir gewühlt.
Und irgendwann, als ich mit Bilbo geschmust habe, kam es mir:
Der Kater liegt den meisten Tag im Bett und schläft, er arbeitet nichts, er tut nichts Produktives.
Trotzdem ist er ein wertvolles Mitglied unserer Familie.
Seine bloße Existenz ist wertvoll für uns.
Und obwohl er klare Grenzen setzt, lieben wir ihn.
Wir wollen, dass es ihm gut geht und wir verwöhnen ihn mit seinem Lieblingsessen.
Kein Tierarztbesuch ist uns zu teuer für ihn.
Und er muss absolut nichts dafür tun.
Und wenn der Kater ein Recht auf einen Platz auf der Erde hat, habe ich das auch.
Wenn der Kater geliebt wird, nur weil er uns ab und zu seine Zuneigung zeigt, habe ich es auch verdient, geliebt zu werden.
Ich kann nicht arbeiten und etwas erschaffen, ich bin darauf angewiesen, dass andere für mich mit sorgen.
Aber auch ich kann durch meine bloße Existenz und meine Liebe Menschen Freude bringen.
Ich habe einen Wert.