2021-01-13

Yeah, Onlineunterricht.

Die geilste Erfindung seit verschimmeltem Brot.

André sitzt den halben Tag an Esmeraldas Rechner, weil nichts funktioniert,

ich sitze bei Ansgar, der ein ausgedrucktes Blatt ausfüllen soll, und renne ihm hinterher, weil er für jede Zeile lesen und Schreiben 2h braucht und überhaupt keinen Bock dazu hat.

Es wird mehr diskutiert als Aufgaben gemacht.

8 thoughts on “2021-01-13

  1. ToBo

    Positiv ist: nach Erhalt der Microsoft-Schullizenzen in 08/2019 und Generalprobe in 12/2019 läuft der Videokonferenzunterricht einwandfrei. In der letzten Ferienwoche wurden Organisation und Ablauf über Teams kommuniziert. Hausaufgaben werden mit Smartphone/ Tablet gescannt oder direkt am PC mit Multiple Choice erledigt.

    Der Nachteil: Kinder brauchen Kinder für ihre Entwicklung. Das kommt während eines Corona-Lockdowns einfach zu kurz. Daher fordern sie von uns mehr Aufmerksamkeit ein und werden auch schneller bockig. Das bedeutet für uns sehr viel mehr Stress, als wenn wir sie tagsüber in die Obhut der Schule geben. Man muss entweder einen unendlich großen Akku oder ein dickes Fell haben oder Dinge mehr zulassen, die man sonst begrenzt.

    Kinder wollen als vollwertige Menschen behandelt werden. Das beinhaltet leider auch unschöne Seiten des Lebens erfahren und damit umgehen lernen. Corona ist eine Übung. Wir werden sie irgendwann erfolgreich hinter uns bringen.

    Was mich freut: David weiß, dass er mit Kontaktvermeidungen Leben rettet. Er springt vor und nach dem Online-Unterricht glücklich durch die Bude, weil er Freunde, Klasse und Lehrer endlich wieder sieht. Es ist ein kleines Highlight in der aktuellen Zeit. Im Moment müssen wir alle Kompromisse machen, damit wir irgendwann in ein normales Leben zurückkehren können.

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  2. lgs Beitragsautor

    Und wenn ich nicht permanent neben Esmeralda sitze, daddelt sie oder chattet mit ihren Klassenkameraden, macht aber die Aufgaben nicht.
    Sobald ich den Raum verlasse, spielt sie am Computer.
    Es gibt genug Erwachsene, die nicht die nötige Disziplin haben, alleine zuhause konzentriert am Computer zu arbeiten und hier wird es von Kindern erwartet.

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    1. ToBo

      Mir kommt es so vor, dass der Unterricht mit Webcam und Headset besser läuft als im Klassenraum. Wer nicht das Wort hat, ist stumm geschaltet. David wurde während zwei Konferenzen permanent von einem Freund per Chat angeschrieben, weil er etwas nicht verstanden hat. Besser wäre, wenn er Kontakt mit der Lehrerin aufnimmt…

      Glücklicherweise ist David mit dem PC seit dem 2. Lebensjahr vertraut. Feuerwehrmann Sam lenkte ihn damals von seinem fiesen Juckreiz ab. Er spielt mit seinen Freunden online Minecraft und verändert Skins mit Bildbearbeitungsprogrammen. Erklärt haben ihm das zwei Klassenkameraden. Auch über digitale Vernetzung. Wir vertrauen ihm. Das zahlt er uns jetzt zurück, indem er Freizeitspaß und Arbeit unterscheidet.

      Ich persönlich könnte nicht allein zu Hause am PC das leisten, was David zurzeit leistet. Zu schnell würde mein Speicher überlaufen und ich den Anschluss verlieren. Das hat aber andere Gründe. Ich bin letztendlich froh, dass ich ihn hinsichtlich PC und Praxis habe immer gewähren lassen. Hoffentlich ruft nicht der Kinderschutzbund morgen bei uns an;-) 😉 😉

      Ich will hier nicht herumprahlen. Es hätte auch vieles anders laufen können. Ich hoffe weiterhin, dass alle während Corona an einem Strang ziehen und wir mit so wenig wie möglich schweren Krankheitsverläufen und Toten aus diesem Film herauskommen!

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  3. Princess

    ..da sagst Du was mit dem Konzentrieren… mir gelingt es gut, aber ich vermiss die Kollegen.

    Dennoch: statt die Schulen zuzulassen würd ich Homeoffice verpflichtend anordnen wo immer es geht. Ausnahmen müssen begründet werden. Da draußen sind immer noch SO viele Chefs die auf Präsenzkultur bestehen, unfassbar.

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  4. ToBo

    Home Office ist eine tolle Sache, wie ich bei meiner Frau sehe. Klappt technisch einwandfrei und der Arbeitgeber vertraut seinen MITarbeitern-/innen. Das zahlt sich aus.

    Was ich gehört habe, wurde im ersten Lockdown bei einem früheren Arbeitgeber verboten, das Wort „Home Office“ in den Mund zu nehmen. Zwischenzeitlich habe man eingelenkt und das Home Office ist mit einem dafür erhätlichen 16-Zoll-Notebook möglich. Im Büro arbeitet man mit zwei 22-Zoll-Monitoren. Einer ist als Dokumentenviewer, der andere für die Verarbeitungsanwendungen vorgesehen. Juchu, der 55 Zoll LED-TV zu Hause hat doch seinen Nutzen! Man muss sich nur bereit erklären, dass jederzeit die Produktivität eingesehen werden darf. Jeder denke hierzu, was er wolle.

    Vor dem Präsentunterricht habe ich vor Eintritt eines gewissen Immunitätsgrads (gibts das Wort überhaupt??) Angst. Man würde die Kontaktvermeidung begünstigt durch Home Office mit der Infektionsgefahr aus Richtung Schule aushebeln. Aus meiner sicht dreht sich viel im Kreis. Es gibt viele Ansichten und Haltungen, die man schlecht unter einen Hut bekommt.

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