2019-05-07

Ansgar hat einen Monat Wing Tsun Verbot.

Die Trainerin meinte, er habe heute wieder nur Theater gemacht.

Und wieder darf ich mir vorkommen wie die Assi-Mutter, die ihre Kinder nicht erzieht.

Dabei investiere ich mehr Energie in die Erziehung als die meisten anderen Eltern.

Zur nervenzehrenden Erziehung kommt noch das soziale Stigma dazu.

Ich beginne zu begreifen, warum es Leute gibt, die behaupten, das Down-Syndrom sei der Mercedes unter den Behinderungen.

Jeder sieht sofort, dass dein Kind Schwierigkeiten hat.

Alle sind geduldig mit ihm.

Du bist nicht die Assi-Mutti mit den verzogenen Blagen sondern die aufopferungsvolle Mutter, die sich rührend um ihr behindertes Kind kümmert.

4 thoughts on “2019-05-07

  1. Princess

    Ich fühle mit Dir.

    Aus eigener Anschauung: auch wenn ein kleines Kind Neurodermitis hat, wissen alle immer und viel besser was zu tun ist und unterstellen, daß man selber nix unternimmt. Daß man aber das Kind jeden Abend cremt und bandagiert und ölbäder macht jeden 2. Tag und es trotzdem nichts nutzt, sieht keiner. Weil, kann ja gar nich sein. Du musst doch nur „…“. (Genau wie mitm Abnehmen btw. Alle wissen wie es geht).

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    1. Anita

      Oh ja!
      Es nervt mich aber leider, dass mich das so beschäftigt, was andere Leute von mir halten.
      Es sollte nicht so sein.
      Es ist aber leider in unserem Genom so verankert, weil unsere Vorfahren nicht überlebt hätten ohne die Hilfe der Gemeinschaft.
      Und jetzt belastet es mich, obwohl es gar nicht mehr nötig wäre.

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  2. Princess

    Man kann einfach nicht aus seiner Haut, richtig. Und klar will man gemocht werden (likes!) und Respekt und Anerkennung und Lob erhalten.

    ich hab nu die nexte Nullerrunde gehabt und einen guten Spruch gehört:

    „Die einen kennen mich – die anderen können mich.“

    Das muss ich auch noch mehr verinnerlichen. Irgendwann muss man sich doch nich mehr jeden MIST geben, der einem von außen angetragen wird.

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  3. Depp

    Swantje vom Wingtsun ist ein sehr zugewandter Mensch. Ich behaupte: Sie ist sehr bemüht und freundlich. Aus meiner Sicht sogar herzlich. Das melden mir meine empfindlichen Antennen.

    Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass sie Mütter und Väter, deren Kinder beim Wingtsun nicht kooperieren, für assozial hält bzw. annimt, dass sie ihre Kinder nicht erziehen. Manchmal macht man sich das Leben mit Projektion schwerer als es sein muss.

    Könnte es sein, dass Swantje auch eine Verantwortung für die Gemeinschaft hat? Also für alle Wingtsun-Kinder? Was sagt Ansgar zu seiner Pause? Was meint André als Wingtsun-Meister dazu? Ich habe bislang keine konkrete Information zu den Geschehnissen von einem Erwachsenen bekommen.

    Ich glaube, niemand sucht sich Autismus, Downsyndrom oder Neurodermitis für sein Kind aus. Letztere Krankheit ist so eine Sache. Manchmal ist sie intrinsisch, manchmal extrinsisch. Da könnte der Ansatz der Behandlung drin liegen. Die Hautpflege, die man als Eltern vornimmt, nimmt man natürlich sehr stark wahr. Man sieht die ganzen Cremes, die Zeit, die Mühe.

    Ich bin der Meinung, ein Kind mit Neurodermitis will eigentlich nur, dass seine Mutter da ist. Das es sich beschützt fühlt. Dasein ist manchmal mehr als tun, handeln und machen. Dasein ist alles. Obwohl man es nicht so erkennen mag.

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