Sparen

Wir hatten neulich Besuch, mit dem ich mich über unsere Finanzen unterhalten habe.

Ich hatte dabei erwähnt, dass ich mich auf „frugal-blogs“ rumtreibe.

Eine kurze Erläuterung dazu:
Ich bin ja jetzt schon sehr lange eine SAHM (stay at home mum), trage also nichts zum Familieneinkommen bei.
Deshalb möchte ich auf meine Weise zum finanziellen Wohlergehen meiner Familie beitragen, indem ich versuche, das Geld, das André mit nach hause bringt, nicht mit beiden Händen zum Fenster hinaus zu werfen.
Dazu gehört zum Beispiel, dass ich das meiste an Brot, das wir verzehren, selbst backe.
Klingt jetzt nicht so spannend, aber wenn ich jetzt erwähne, dass wir außerhalb der Ferien 5mal die Woche Brot essen, ein Vollkornbrot beim tegut 3,5 Euro kostet und ich für weniger als einen Euro inclusive Mehl, Hefe, Wasser, Öl, Zucker, Salz, Strom und Spülmittel für die Reinigung des Brotbackautomats ein ähnlich hochwertiges Brot bekomme, dann summiert es sich übers Jahr auf ca. 200 Brote und eine Ersparnis von 500 Euro.
Das heißt nicht, dass ich überall sparsam bin.
Ich wasche ca. 1 Maschine Wäsche pro Tag und werfe fast alles in den Trockner.
Bei einem Euro pro Waschladung Strom wäre es viel günstiger, die Wäsche auf einen Wäscheständer zu hängen.
Aber ich habe Katzen.
Und im Trockner verschwinden die Katzenhaare, die die Waschmaschine nicht aus den Kleidern wäscht, fast vollständig im Flusensieb.
Dafür bin ich bereit, Geld zu investieren.
Ich bin also sparsam bei den Dingen, die mir nicht so wichtig sind, damit ich das Geld habe für die Dinge, die mir wichtig sind.

Und die blogs haben mir geholfen auf meinem Weg.
Es ist bekannt, dass Menschen sich an den Mehrheitsmeinungen orientieren.
Wenn ich also ständig mit Menschen zu tun hätte, die immer schick sind, große Autos fahren und blogs lesen würde, bei denen Leute ihre neuen Kleider, tollen Urlaube oder schicken Spa-Besuche vorstellen würde, wäre ich viel eher geneigt, mein Konsumverhalten daran anzupassen.
Auch deshalb lese ich die frugal-blogs, um mein virtuelles, soziales Umfeld in diese Richtung zu manipulieren.

Und es gibt einige, gute tipps, wie z.B. die Kinder nicht fernsehen lassen, weil sie dann nicht der massiven Werbung im Kinderfernsehen ausgesetzt sind.
Wenn sie nicht wissen, welches tolle, neue Spielzeug es gibt, wollen sie es auch nicht.
Da lohnt sich die Amazon-Prime-Gebühr und die Kinder können Kinderfilme sehen ohne lästige Werbung.
Wir Erwachsenen auch.
Wir sind nämlich auch anfällig für Werbung, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen.

Hier sind ein paar meiner Lieblingsartikel aus den blogs, die ich gerne in meinem feedreader lese:

The simple Dollar hat viele pragmatische, bodenständige Tipps unter anderem zum kontinuierlichen Erhöhen des Lebensstandards bei steigendem Einkommen.

Auch Dave Ramsey widmet sich diesem Thema.

Frugalrules beschreibt in diesem Artikel, warum es verheerend sein kann, sich mit den anderen zu vergleichen und „mithalten“ zu wollen.

The minimalist mom erzählt von einer 5-köpfigen Familie, die auf 70qm lebt.

smarticular sind keine echte Spar-Website, sie beschäftigen sich mehr mit Ökozeug, aber es sind viele Selbermacher-Rezepte dabei.

Making sense of Cents beschäftigen sich hier mit Statistiken zur finanziellen Situation amerikanischer Haushalte.

Einfach bewusst ist eigentlich eher eine Minimalismus-Page, aber dieser Artikel hat mich beeindruckt!

2 thoughts on “Sparen

  1. Princess

    Bei mir liegt die Sparsamkeit bisschen anders, aber im Grunde bin ich auch son Hippie, der sich nicht von irgendwem zum Konsum drängen lassen will. Das äußert sich z.B. darin, daß ich meine Elektrogeräte alle benutze, bis sie kaputtgehen und nicht ersetze, weil grad ein neues Modell draußen ist.

    Wichtig bei dem Lebensstil ist aber die Freiwilligkeit. Ich denke, wer arm ist oder arm aufgewachsen, empfindet diese ganzen Webseiten bissl als Affront. „Wir müssen knapsen und die machen das quasi als Luxusbeschäftigung“.

    Und mit 5 Leut auf 70 qm… klar geht es bei manchen nicht anders. Aber ich sehe diese Beengtheit und die damit einhergehende fehlende Privatsphäre bei Heranwachsenen ein bißchen problematisch. Warum sollte man seinen Kindern sowas antun, wenn es nicht notwendig ist. In der Tat wär mir „Platz“ dann auch wichtiger als „viel Krempel besitzen“.

    Wo ich mehr ausgeben sollte: beim Essen. Mehr Bio, bessere Qualität, aber auch da sind die Verhaltensweisen sehr lang eingeübt.

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    1. lgs Beitragsautor

      Ja, nicht alles, was beschrieben wird, wird von mir so umgesetzt.
      Aber ich finde, es gibt gute Anregungen.
      Ich bin arm aufgewachsen und ich sehe das überhaupt nicht als Affront.
      Im Gegenteil, es erinnert mich immer wieder daran, dass ich inzwischen einen extrem hohen Lebensstandard habe, und ich hinterfrage wieder meine Konsumentscheidungen.
      Ich bin froh, dass ich die Wahl habe, sparsam zu leben und es nicht muss, aber wir sind nur 1 Jahr Arbeitslosigkeit davon entfernt, so sparsam sein zu müssen.
      Es ist viel leichter, seinen Lebensstandard unten zu halten als ihn nach unten zu schrauben.

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