Heute hab ich wieder ein bischen aussortiert.
Alte Quittungen.
Der Trockner ist 4 Jahre alt, der Herd 5. Da haben wir sicher keine Garantie mehr drauf.
Aber irgendwie reicht Ausmisten nicht.
Ich bin zur Zeit wieder sehr, sehr müde.
Aber die Bude sieht aus und ich will endlich mal wieder Ordnung haben!

Heute abend gab es Burger auf Wunsch der Tochter.
Ich hab vegetarische Burger gebraten, André hat Burgerbrötchen in den Toaster und jeder hat ihn sich dann nach Gusto belegt mit Zwiebeln, Tomaten, Gurken, Ketchup, Käse oder Majo. Oder allem.
Selbstbauessen kommt bei den Kindern immer gut an, auch wenn wir den Sandwichtoaster anschmeissen und da sich die Kinder Sachen selbst aufs Toast legen.

Es ist Wochenanfang, die Kinder verräumt, Anita ist voll motiviert, die Bude wieder in Schuss zu bringen, nachdem die Kinder 2 Tage Zeit hatten, Chaos zu veranstalten.
Dann kommt ein Anruf aus der Schule, die Tochter habe sich beim Spielen verletzt, man möge sie doch bitte abholen und zum Kinderarzt bringen…
Es ist alles o.k. bei ihr, aber der halbe Tag ist um und die Bude sieht weiterhin aus wie Sau…

Ich bin grad echt am Verzweifeln.
Ich bin völlig überfordert.
Ansgar macht nur Quatsch.
Von den 100 Kindern im Kindergarten machen alle mehr oder weniger mit.
Nur Ansgar nicht.
Sogar die Erzieher wissen bei ihm nicht weiter.
Und ich frage mich, was ich falsch mache.
Ich bin konsequent, nehme mir Zeit für mein Kind, gebe ihm wenig Screentime, ich versuche es gut zu erziehen.
Und trotzdem macht es mehr Ärger als alle anderen Kinder im Kiga.
Sogar die Unterschichtmuttis, die sich mit der Kippe im Mund über ihre Kinderwägen beugen, während sie von ihrem Wochenendbesäufnis erzählen, haben bravere Kinder als ich.
Was machen die besser als ich?
Was mache ich bei Esmeralda anders als bei Ansgar?
Allein heute nachmittag hat er Sauerei im Bad gemacht, weil er Lufballons mit Wasser füllen wollte, hat vor die Dusche gepinkelt, seinen neuen, schweineteuren Regenschirm kaputt gemacht, weil er im Garten damit gespielt hat und mit einem Metallgitter einen Kratzer ins Auto gemacht.
Es macht mich mürbe.

Matratzen sind irgendwie eklig.

Gestern waren wir im Schwimmbad.
Ich hab André dazu verdonnert, mit der Tochter schwimmen zu üben.
Sie kann jetzt schon 5m richtig schwimmen ohne Hilfe.
Jetzt müssen wir nur noch Distanz üben und sie kriegt endlich ihr Seepferdchen.

Ich habe gestern den Fadenvorhang, der vor der Kinderzimmertür gehangen hat, in den Abfall geworfen.
Mal davon abgesehen, dass er seinen Zweck, Fliegen aus dem Kinderzimmer fern zu halten, nicht wirklich erfüllt hat, hat die Tochter eine fiese Schramme am Hals, weil sie durch den Vorhang gerannt ist, der sich verknotet hatte, um ihren Hals lag, und bevor er gerissen ist, ein Stück Haut von Esme mit in den Tod gerissen hat.
Sieht beeindruckend aus, als hätte jemand versucht, die Große zu erdrosseln.

Heute war letzter „Axel“-Tag für die Tochter im Kindergarten.
Die Musikalische Früherziehung bei Axel Rüdiger findet in den Räumen unseres Kindergartens statt.
Das ist sehr praktisch für uns, weil wir die Kinder nicht durch halb Kassel fahren müssen.
Aber heute war der letzte Termin vor den Ferien.
Und nach den Ferien ist die Große in der Schule.

Es ist zum Mäusemelken.
Ich bin am Kinderzimmer-aufräumen, muss zwischendrin was anderes erledigen, ich komm wieder ins Kinderzimmer und das Zeug, das ich eine Viertelstunde vorher aufgeräumt habe, ist wieder im Zimmer verstreut.
Und so geht es mir momentan überall.
Egal, was ich aufräume, kurze Zeit später ist es wieder rumgezerrt und ich fühle mich wie Sisyphos.
Und ich hab keinen Bock mehr.